Man mag es ja kaum glauben, dass sogar eigentlich grundlegenste Vorrausetzungen für das gemeinsame musikalische Wirken auch in den erfahrendsten und eingeschworensten Gemeinschaften immer noch das Potential für handfeste Auseinandersetzungen bergen können.
Nach der aus subjektiver Sicht durchaus gelungenen Performance anlässlich des Jahrestages eines langjährigen Freundes hat sich die Band zur Retrospektive in den heiligen Hallen der Redwallstudios eingefunden, um die Geschehnisse der Vorwoche angemessen aufzuarbeiten.
Anfänglich noch friedlich versuchten die Kontrahenten mit eigentlich konstruktiv gemeinten Vorschlägen „dem Problem“ beizukommen: Die Datentrennung von Tempi und Setlisten und das strukturierte Üben des Nofalles, „wenns halt dann doch passiert“, waren skizzierten Lösungsansätze, die leider keinen fruchtbaren Boden fanden. Dies habe wohl etwas mit Prinzipien zu tun und dem festen Glauben daran, das nicht passieren kann, was nicht passieren darf. Auch dann nicht, wenn es gerade passiert ist.
Mit steigender emotionaler Beteiligung und sinkender Hoffnung auf Ergebnisse wurde das Thema zunehmend kontroverser diskutiert. Wie so oft im Leben schien eine Verkettung von unglücklichen Umstängen für das Malheur verantwortlich: Beteiligt waren offenbar unter anderem ein defekter Drucker, Kompetenzüberschreitungen beim Erstellen von Setlisten, fehlende 1000 Euro für ein In-Ear-Monitoring, ein vermutlich durch unterschiedliche Dimmer verursachter Spannungsabfall sowie die durch schlechten Monitorsound bedingte Möglichkeit, die Tempi angemessen zu berücksichigen, wenn sie denn vorgelegen hätten.
Ergebnissoffen wurde das Spektakel dann einseitig, abrupt und unerwartet beendet. Leider.
Kindergarten!
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